book:ed Apéro

Erlangens neues Literaturfestival stellt sich vor!
27.11.2021 im Kulturzentrum E-Werk

Angesagte Debüts und druckfrische Bestseller – book:ed Apéro zaubert allerbeste Textkultur in die Hugenottenstadt. Elf gefeierte junge Autor:innen erzählen mitreißende Geschichten von abgelegenen Inseln, cornernden Strongmen und detektivischen Einsiedlern. Eine Familientragödie wird rekonstruiert, eine Revolution vorbereitet, eine Endzeit überlebt und eine Insiderin geht auf Kreuzfahrt.

Zur Prime-Time bringt Großmeister Timur Vermes ein Erzählexperiment der Extraklasse auf die Bühne: Nach seinen Bestsellern „Er ist wieder da“ und „Die Hungrigen und die Satten“ nimmt uns sein neuer Thriller „U“ mit auf eine unaufhaltsame U-Bahn-Fahrt in die Dunkelheit

Für noch mehr Literatur bringen die vier mittelfränkische Indie-Verlage Ars Vivendi, homunculus, Kaskaden und Wildleser ihre aktuellen Programme zum Stöbern mit.

I’m book:ed on this feeling!

Programm

DEBÜTANTENBALL | 16:00 bis 19:00 Uhr

Foto: © Thomas Dashuber

1991 geboren und heute wieder wohnhaft in München, studierte in Regensburg, Istanbul, Wien und München Politikwissenschaft und Journalismus. Er war Stipendiat der Bayerischen Akademie des Schreibens und schreibt für die Süddeutsche Zeitung, Die ZEIT und deren Magazine. Sein Romandebüt „Das Liebesleben der Pinguine“ erzählt von den Ur-Szenen der Liebe in der digitalen Gegenwart: der Eifersucht auf New-Age Sextoys, Neid auf das eigene Selfie und der schockierenden Überwältigung unerwarteter, echter Gefühle. Eine alte Dreiecksbeziehung bringt noch fast 20 Jahre später die Leben von Social-Media-Darling Niko, Nura, einer Ghostwriterin für Online-Dating, und ihrem gemeinsamen Freund Sascha durcheinander. Das Leben folgt keinem Lifeplan.

Foto: © Mercan Sümbültepe

Geboren 1988 in St. Pölten, studierte an der Filmakademie Wien und lebt als Autorin und Dramaturgin in Wien. Sie ist Co-Autorin des Science-Fiction-Films „Rubikon“, der 2022 in die Kinos kommt, gewann 2015 den 23. open mike Berlin mit der Kurzgeschichte „Mama“, auf der ihr gleichnamiger Debütroman basiert. Was als klassische Beziehungsgeschichte beginnt, entfaltet Seite für Seite einen subtilen Horror: Amira wünscht sich ein Kind. Als sie schwanger wird, gesellen sich Ängste und Sorgen zu ihrer Vorfreude. Wie wird sie die Mutterschaft verändern? Ein Ausflug zur abgelegenen Waldhütte ihres Partners Josef bringt nicht die ersehnte Entspannung: Rätselhafte Begegnungen häufen sich, Raum und Zeit scheinen außer Kraft und Amira weiß nicht, ob sie ihrer Wahrnehmung noch trauen kann. Was ist Traum, was Realität?

Foto: © Carolin Weinkopf

Geboren 1987, hat Philosophie in Berlin und Paris studiert. Sie ist stellvertretende Ressortleiterin im Feuilleton der Welt und Welt am Sonntag. „Auszeit“ ist ihr erster Roman. Verführerisch und mit schmerzhafter Präzision seziert sie darin die Träume und Ängste einer Generation um die dreißig, die alles zu haben scheint, aber der sich das Glück doch immer entzieht: In einer Ferienhütte im Bayerischen Wald trauert Henriette um ihr ungeborenes Kind. Als draußen die Schatten länger werden und die Tage kürzer, bringt ein Freund ungeahntes Unheil mit sich.

Foto: © Heike Steinweg

Geboren 1986, lebt in Berlin. Er studierte Kreatives Schreiben und Kulturjournalismus in Hildesheim, außerdem Kulturvermittlung in Marseille. Er war Finalist des Literaturpreises Prenzlauer Berg 2015. In „Ein Spalt Luft“, seinem Debütroman, erzählt er einfühlsam vom Leben eines jungen Mannes, der seine eigene Geschichte sowie die seiner Familie umkreist: Kurz nachdem er geboren wurde, leidet seine Mutter zum ersten Mal an einer Psychose. Währenddessen kämpft sein Vater für das alleinige Sorgerecht. Als der Sohn schließlich in dessen neue Familie aufgenommen wird, bricht der Kontakt zur Mutter ab. Fast zwanzig Jahre später ist er deshalb auf die Zeugnisse anderer angewiesen – Gerichtsakten, Tonbandaufnahmen, Erzählungen und Erinnerungen der Familie –, um doch noch zu erfahren, was damals geschehen ist.

Foto: © Enrico Meyer

Geboren 1984 in Bern, studierte Literarisches Schreiben am Schweizerischen Literaturinstitut in Biel. Sie schreibt die Kolumne „Aus dem Réduit“ für die Fabrikzeitung Zürich und veröffentlichte einen Erzählungsband bei mikrotext. Ihr Debütroman „Mit einem Fuss draussen“, nominiert für den „Literaturpreis für Magic, Pop und Ewigkeit“, handelt von Gerhard, dem selbsternannten Kommissär, der bei seinen Meditationsübungen im Park einen abgetrennten Fuß entdeckt. Um den Frieden im Park wiederherzustellen, nimmt Gerhard die Ermittlungen auf, legt sich mit Kiffern und Anglern an und kommt der Lösung des Falls und zugleich der Parkwächterin Blüehler näher. Sie alle haben wie Gerhard weder Geld noch Perspektiven, aber sie haben den Park: Und der bedeutet ihnen die Welt.

Foto: © Melanie März

Geboren 1992, wurde, begleitet von großem Medieninteresse, im Alter von 14 Deutschlands jüngste Abiturientin. Anschließend studierte sie Medizin in Heidelberg und wurde mit 22 Deutschlands jüngste Ärztin. Seit ihrer Kindheit schreibt sie auf Deutsch und Englisch. „Revolution morgen 12 Uhr“ ist ihr Debütroman. Er erzählt mit viel Humor und Klugheit von der Magie des Zufälligen: Es könnte der perfekte Sommer sein, doch Sean, Anfang 20, sitzt mit Depressionen in der Psychiatrie fest. Das Einzige, woran er sich festhält, sind die seit Monaten allabendlich eintreffenden mysteriösen Anrufe aus Frankreich. Sie lotsen ihn und seine neuen Freunde aus der Psychiatrie schließlich auf eine lebensverändernde Odyssee über Berlin nach Paris – quer durch ein Europa, dessen Pflaster im Sommer 2018 in jeder Hinsicht ein heißes ist.

Foto: © Moonymane

Wurde 1994 in Lindenberg im Allgäu geboren. Sie studierte Design in Nürnberg. Neben dem Studium organisierte sie zeitweise die unabhängige Lesereihe ROY. Im Juli 2019 erschien ihre Kurzgeschichtensammlung „Rückgrat der Nacht“. Im Frühjahr 2020 wurde sie für eine der Stories mit dem mittelfränkischen Preis für junge Literatur ausgezeichnet. Lisa Neher arbeitet als freie Autorin, Grafikerin und Buchhändlerin. Seit 2019 organisiert und moderiert sie Lesungen unter dem Stern der Gegenwartsliteratur.

PRIME-TIME | 19:30 bis 20:30 Uhr

Foto: © Jörg Koch

Wurde 1967 in Nürnberg als Sohn einer Deutschen und eines Ungarn geboren. Er studierte in Erlangen Geschichte und Politik und arbeitete anschließend als Journalist und Ghostwriter. Sein 2012 erschienener Roman „Er ist wieder da“ ist eines der erfolgreichsten deutschen Debüts der letzten Jahrzehnte. Sein zweiter Roman „Die Hungrigen und die Satten“ stand 2018 wochenlang auf der Bestsellerliste. Sein dritter Roman „U“ beginnt mit einer scheinbar alltäglichen Situation: Nur noch fünf U-Bahn-Stationen trennen die junge Lektorin Anke Lohm von einer Dusche und dem frisch bezogenen Bett im Gästezimmer ihrer besten Freundin. Zwar nervt sie nach einer Bahnreise mit allen Komplikationen der einzige andere Fahrgast im leeren Zug, aber beim nächsten Halt will der junge Mann aussteigen, und dann ist endlich, endlich Ruhe. Sollte diese nächste Station nicht eigentlich längst da sein? Aus zwei Minuten werden fünf, dann zehn, zwanzig, in denen die Bahn ungebremst durch die endlose Dunkelheit schießt …

Philip Krömer - book:ed

Foto: © Silviu Guiman

Wurde 1988 in Amberg geboren. Er studierte Buchwissenschaft und Germanistik und lebt als freier Schriftsteller mit seiner Familie in Erlangen. Mit dem Roman „Ymir“ und dem Erzählungsband „Ein Vogel ist er nicht“ erschienen bisher zwei Bücher von ihm. Für seine literarischen Arbeiten wurde Krömer mehrfach ausgezeichnet, darunter 2015 mit dem taz-Publikumspreis des 23. open mike Berlin und zuletzt 2020 mit dem Kulturpreis der Stadt Nürnberg. Als Programmkurator verantwortet er auch das Lesungsprogramm von book:ed.

LATE-NIGHT-LESUNGEN | 21:00 bis 24:00 Uhr

Foto: © Jakob Berr

Wurde 1979 geboren und wuchs im ländlichen Niedersachsen und in Tirol auf. Sie studierte in Berlin Literaturwissenschaften und arbeitete als Kreative in Agenturen. Heute lebt sie mit ihrer Familie in München. Ihr Ecofiction-Roman „All that’s left“ schildert die Erde im Jahr 2059, die von unerträglicher Hitze, gewaltigen Orkane und tödlichen Seuchen beinahe unbewohnbar gemacht wurde. Vor all dem ist die 15-jährige Mariana im Haus ihrer Eltern in München sicher – doch sie ist ganz allein. Das ändert sich, als der gleichaltrige Ali bei ihr einbricht. Er reißt sie aus ihrer Verzweiflung und die beiden werden Freunde. Ali will jedoch nicht bleiben. Er erträgt die abgeschlossene Welt im Haus nicht und will weitere Überlebende suchen. Eines Morgens ist er verschwunden, und Mariana fasst einen tollkühnen Plan: Sie wird Ali in die feindliche Außenwelt folgen, zu Fuß über die Alpen …

Foto: © Allan Larsen

Geboren 1986 in Bonn, ist gelernter Kaufmann im Einzelhandel. Er studierte Medienkommunikation und Journalismus in Köln, war Stipendiat am Literarischen Colloquium Berlin und erhielt das Arbeitsstipendium der Kunststiftung NRW. Heute lebt er in Bonn und fährt drei Tage die Woche Gabelstapler in einem Baumarkt. Nach seinem hochgelobten Debüt „Der Tag endet mit dem Licht“ legt er mit „Simonelli“ seinen zweiten Roman vor, die Geschichte eines Meisters der Täuschung, der um seine Würde kämpft. Protagonist Jonathan Simonelli baut für einen Filmdreh den Anker der Titanic nach. Als eine alte japanische Pistole in seine Hände gerät, mit deren Erlös er seiner Tochter helfen und ihre Achtung zurückgewinnen könnte, schmuggelt er sie im Requisitenkoffer nach England. Doch haben noch andere, viel mächtigere und gefährlichere Parteien ebenfalls ihre Hände im Spiel.

Foto: © Dietze

1977 in Greiz geboren, lebt in Leipzig. Sein Debütroman „Frühe Vögel“ wurde mit dem Uwe‑Johnson‑Förderpreis und dem Rauriser Literaturpreis ausgezeichnet, sein Roman „Dunkle Zahlen“ war für den Preis der Leipziger Buchmesse und den Deutschen Buchpreis 2018 nominiert. Sein drittes Buch, der Erzählband „Die Winkel der Welt“, nimmt uns mit auf literarische Spurensuche zwischen den Kompasslinien. Die darin versammelten Abenteuer handeln von Forschenden und anderen Getriebenen – die eigentlichen Protagonisten sind jedoch Inseln, Sprachen, das Wetter und das Erzählen selbst. Matthias Senkel führt uns an jene entlegenen Stellen der Globen und Atlanten, an denen die Kartografen früher Seeungeheuer und Windbläser zeichneten.

Foto: © Manfred Poor

Geboren 1983 in Kassel, lebt als freie Autorin und Journalistin in Wien. Sie studierte in Berlin Europäische Literaturen, schreibt Essays und Literaturkritik u. a. für den Freitag, Tagebuch, neues deutschland und den Standard. Von ihr erschienen bisher zwei Erzählbände und zwei Romane, deren neuster, „Auwald“, mit dem Förderpreis zum Bremer Literaturpreis 2021 ausgezeichnet wurde. „Auwald“ erzählt von Tischlerin Judith, der alles, was sie mit den Händen herstellt, gelingt. Holzarten erkennt sie am Geruch. Menschen dagegen sind ihr ein Rätsel. Ob Silvester in Berlin oder ein Sonntagsfrühstück in Wien mit ihrer Freundin Lin – nie ist sie so einsam wie in Gesellschaft anderer. Dann steigt sie allein auf ein Schiff und alles verändert sich. Ein Ereignis, das andere als Katastrophe bezeichnen würden, ist für Judith die beste Gelegenheit, von vorn anzufangen.

Foto: © Fabienne Karmann

Ist ausgebildete Schauspielerin und Slam Poetin mit mehr als 20 Jahren Bühnenerfahrung. Fünf Jahre fuhr sie im Ensemble einer Kreuzfahrtgesellschaft auf einem großen Luxusdampfer zur See. Heute inspiriert sie mit maritimen Texten als „Unterhaltungsmatrosin“ zum achtsamen Umgang mit sich selbst und anderen. In ihrem Buch „Frau über Bord“ blickt sie hinter die Kulissen dieses „Inbegriffs eines perfekten Urlaubs“. Ein reibungsloser Ablauf, Essen bis zum Umfallen, Unterhaltung, wo auch immer man hinsieht. Dem Gast wird jeder Wunsch von den Augen abgelesen. Doch wie geht das? Wieso ist alles 24/7 so perfekt? Hinter dieser glitzernden Scheinwelt steckt eine eiserne Maschinerie, von der man als Gast nichts weiß oder vielleicht auch nicht wissen soll.

Foto: © Sebastian Lock

Hat Design, Animation und Verbale Kommunikation an der TH Nürnberg studiert und schreibt konkrete Poesie, Drehbücher und Kürzestdramen für Radio und Print. Außerdem ist er eine Hälfte des Podcasts „Eisenbart & Meisendraht“, dem Magazin für Eigenart auf Radio Z, wo er jeden Monat zwei Stunden regionale und überregionale Untergrundliteratur moderiert.

MUSIKALISCHE BEGLEITUNG

Foto: © Ronja Schütz

Eine Gitarre, sechs Saiten und jede Menge Holz – genug, um eine Vielfalt an melodischen, verträumten und mystischen Klängen zu kreieren. Zusätzlich wird das Gitarrenspiel von Alex Boldin durch pulsierende, perkussive Rhythmen durchtrieben, welche die abwechslungsreichen Eigenkompositionen zum Leben erwecken. Der Stil erinnert an eine bunte Mischung bekannter Fingerstyle-Gitarristen, wie Andy McKee und Jon Gomm gepaart mit einer Menge kreativer Einflüsse von Künstlern wie John Butler, Ludovico Einaudi und Maneli Jamal.

Philip Krömer - book:ed

Foto: © Silviu Guiman

Philip Krömer (Kurator book:ed)

„Lange haben wir darauf hingearbeitet, zweimal hat uns Corona dazwischengefunkt, jetzt aber steht endlich unsere erste Ausgabe book:ed vor der Tür! Beim „Apéro“ zeigen wir Euch alles, was unser Festival ausmacht: Lesefreude, der Austausch mit anderen Bücherfreund:innen und natürlich die Autor:innen und ihre neuen Werke! Es ist doch wenig so faszinierend wie ein eben erst erschienenes Buch, von dem man noch kaum etwas weiß. Man greift es sich aus dem Regal, schlägt es auf, saugt den Geruch ein, liest die Widmung, die ersten Seiten … genau so soll sich book:ed anfühlen. Nur dass Ihr Euch dabei, anstatt alleine zu Hause zu sitzen, mit Gleichgesinnten vor der Lesebühne trefft! Ich freue mich auf ein erstes book:ed mit Euch, bevor im nächsten Jahr der Zusatz „Apéro“ wegfallen darf und das Festival drei Tage lang in die ganze Stadt ausschwärmt.“