book:ed 2022

Erlangens junges Literaturfestival

Literatur und Musik bei euch zu Hause

30.09. & 01.10.2022

Vom letztjährigen Apéro (zum Archiv 2021) noch ganz literaturtrunken machen wir 2022 die großen Fässer auf und präsentieren euch unser ursprüngliches Festivalkonzept. In geräumigen WG-Wohnzimmern und urigen Partykellern erzählen zehn junge Autor:innen von ausgestopften Hunden, Fettbergen in der Kanalisation und kosmischen Orgasmen. Geisterquallen leuchten auf und Skisprungtalente stehlen Meteoriten. Schwangerschaften wachsen sich zur Revolution aus und die Gebärmaschinen werden abgestellt. Zuflucht finden wir in den utopischen VR-Sequenzen und weit draußen in den Salzmarschen. Musikalisch begleitet werden die fünf Doppellesungen von Indie-Duos, Singer-Songwritern und Liedermacherinnen.

Die Wohnzimmerlesungen steigen am Festivalfreitag und -samstag in ausgewählten Privaträumen. Samstagabend geht es dann zur Prime-Time mit großer Abschlusslesung ins E-Werk, wo wir mit Kultautor Heinrich Steinfest auf „den betrunkenen Berg“ steigen. Auf 1700 Metern Höhe entdecken wir Katharinas fantastische Buchhandlung, die niemand nüchtern verlassen wird, schon gar nicht ihr rätselhafter Gast …

I’m book:ed on this feeling!

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Programm

VOM LAND | 30.09., 18:00-19:30 Uhr

Foto: © Heike Steinweg

Elisabeth R. Hager, geboren 1981 in Tirol, ist Schriftstellerin, Klangkünstlerin und Mitarbeiterin des Deutschlandfunk Kultur. Als Teil des Kollektivs „Writing with CARE / RAGE“ kämpft sie für die bessere Vereinbarkeit von Care-Arbeit und Schreiben. Sie lebt mit ihrer Familie zwischen Berlin, Tirol und Neuseeland. „Der tanzende Berg“, ihr dritter Roman, erzählt von zwei ungewöhnlichen Frauen, dem Ausstopfen eines Hundes und davon, wie man die verknöcherten Verhältnisse in einem Tiroler Bergdorf zum Tanzen bringt. Erst vor einem Jahr ist die junge Marie Scheringer nach Tirol zurückgekehrt, um die Präparationswerkstatt des Onkels fortzuführen. Jetzt ist ihre Jugendliebe Youni tot und das Schweigen im Dorf schnürt ihr die Luft ab. Doch eines Morgens erreicht sie ein lukrativer Eilauftrag …

Foto: © Nane Diehl

Philipp Böhm, geboren 1988 in Ludwigshafen, ist Mitglied der metamorphosen-Redaktion, schreibt für die Jungle World und arbeitet für das Literaturhaus Lettrétage. Er lebt und arbeitet in Berlin. Nach seinem Debütroman „Schellenmann“ erscheint nun sein neuer Geschichtenband „Supermilch“, in dem er von der Transformation der Arbeitswelt erzählt, von digitalem Alltag und der Zerstörung der Natur. Die Menschen sind überfordert von ihrer Lohnarbeit und der beständigen Suche nach der besten Version ihrer selbst. Sie stürzen sich in Privatobsessionen oder steigern sich in obskure Internet-Phänomene hinein. In einem Start-up-Büro verliert ein Werbetexter den Verstand. Unter der Stadt verstopfen Fettberge die Kanalisation, während sich in einer Sozialbausiedlung ein unerwünschter Mitbewohner in eine Kröte verwandelt. Und immer die Frage: „Do you like scary movies?“

Foto: © Yevheniya Doroshenko

Lilly Ludwig, Jahrgang 1990, ist geboren und aufgewachsen in Weilheim bei München. Studium der Germanistik, Politikwissenschaft und Kunstgeschichte in Regensburg und Erlangen. Seit 2018 ist sie stellvertretende Geschäftsführerin der Buchhandlung Jakob in Nürnberg und gestaltet als Moderatorin und Veranstalterin die literarische Szene Nürnbergs mit.

MUSIKALISCHE BEGLEITUNG

Foto: © Pascal Weisenberger

In ihrer Version von Indie-Folk, die sich durch wunderschöne, zweistimmige Gesangslinien, warme Melancholie und gefühlvolle Entschlossenheit auszeichnet, fangen The Late Summers letzte, kondensierte Momente eines fast vergangenen Sommers musikalisch ein. In Songs, die spät nachts nach Hause stolpern und dabei über Vergangenes reflektieren und verschwommen in die Zukunft blinzeln. In berührenden Songzeilen, die wie verwackelte VHS Aufnahmen auf eine schon langsam verblassende Kindheit zurückblicken und versuchen die Erinnerung daran, verbunden mit allen positiven und negativen Gefühlen, am Leben zu halten. Und in Songs, die zerrissen sind, die nicht wissen, wo sie wirklich hingehören, und die ungläubig vor den großen Krisen unserer Zeit stehen und versuchen diese zu fassen. Der organische Mix aus angezerrten Gitarren, warmen Piano- und Synth-Sounds und entschlossenen Drum-Rhythmen transportiert diese Gefühlswelten, und die beiden Stimmen von Hannah und Falco schaffen die nötige Verbundenheit, um sich auf sie einlassen zu können.

ZUSAMMENSEIN | 30.09., 20:00-21:30 Uhr

Foto: © Tara Wolff

Sebastian Stuertz, geboren 1974 am Steinhuder Meer, war Musiker, bevor er sich dem Schreiben widmete. Er lebt mit seiner Familie in Hamburg, wo auch sein zweiter Roman „Da wo sonst das Gehirn ist“ spielt: Freundschaft, Liebe und Patchworkchaos. Alina ist neu an ihrer Schule, aber trotzdem gleich das coole Nerdgirl, denn sie hat eine eigene App programmiert: ein Mini-Social-Network nur für die 13. Klasse. Ein perfekter Einstieg – wäre ihre Mutter nicht gleich nach dem ersten Elternabend mit dem Vater des idiotischen Klassensprechers Corvin Carstensen im Bett gelandet. Noch blöder, dass Alina und ihre Mutter kurz darauf aus ihrer WG fliegen. Also müssen sie bei den Carstensens einziehen, was vollkommener Irrsinn ist, und dann gibt es noch ein weiteres, dunkles Familiengeheimnis, das bald schon alles auf den Kopf stellen wird.


Foto: © Lisa Marie Keck

Olivia Kuderewski, 1989 geboren, hat vergleichende Literaturwissenschaft in Augsburg und Sevilla und literarisches Schreiben in Hildesheim studiert. Sie lebt in Berlin und arbeitet unter anderem als freie Sachbuch-Lektorin. Nach ihrem Debüt „Lux“, 2021 mit dem Klaus-Michael-Kühne-Preis ausgezeichnet, erscheint nun der Roman „Haha Heartbreak“, der uns mit Tempo durch Tränentäler, Ablenkungsmanöver, missratene Dates, Nähe-Distanz-Probleme, kosmische Orgasmen und Vernichtungsphantasien schleift, kurz: eine ganz normale Trennung. Und Trennungen sind scheiße. Die Liebe des Lebens verwandelt sich plötzlich in ein Monster, man heult schon zum Frühstück, man panzert sich, legt sich eine solide Schicht Gefühlskälte zu, aber irgendwann kriegt die Risse! Also, schon wieder verliebt, wie ein Goldfisch, nichts gelernt, gleiches Problem.

 

War er zuletzt noch unter windigen Pseudonymen selbst als Autor (Titanic, Zeit Magazin) zugange, betreibt er heute hauptsächlich zusammen mit Andreas V. Weber das Literaturmagazin „Eisenbart und Meisendraht“ auf Radio Z, bei dem er monatlich Autor*innen dazu nötigt, Texte zu relevanten Themen (z.B. Heimat, Haare, Husten) zu verfassen. Er organisiert und moderiert die in Nürnberg beheimatete unabhängige Lesereihe ROY – Literarisches bei Schnaps und die Podcast-Lesebühne Radio Bernstein. Beim überregional besprochenen Literaturfestival „ULF“ im Z-Bau war Lukas Münich für Koordination und Ablauf zuständig.

MUSIKALISCHE BEGLEITUNG

Foto: © John Richter

Ende 2016 brachte Redeyemoody seine komplett selbst produzierte „Kopflastig“-EP an den Start und erschien damit erstmalig auf der Bildfläche der regionalen Szene. Seitdem spielte er schon auf einigen regionalen Bühnen, war Support von Raplegende Morlockk Dilemma und war bereits Booking eines Schweizer Open Air Festivals. Nach vereinzelten Releases über die letzten Jahre und einer selbst verordneten kreativen Pause, steht nun endlich wieder eine neue EP in den Startlöchern. „Mille“ heißt das neueste Werk und soll auch live entsprechend zelebriert werden.

MEERE UND BERGE | 01.10., 16:00-17:30 Uhr

Foto: © Jens Oellermann

Marie Gamillscheg, geboren 1992 in Graz, lebt als freie Autorin in Berlin. Ihr Roman „Alles was glänzt“ wurde 2018 mit dem Österreichischen Buchpreis für das beste Debüt ausgezeichnet. Der Nachfolger, „Aufruhr der Meerestiere“, erzählt soghaft und strömend von der allmählichen Befreiung aus den Zwängen der eigenen Kindheit, des eigenen Körpers und aus den Gesetzen, die andere für einen gemacht haben. Luise ist klug und unabhängig. Als Meeresbiologin hat sie sich einen exzellenten Ruf erarbeitet, ihr Spezialgebiet ist die Meerwalnuss, eine geisterhaft illuminierte Qualle im Dunkel der Ozeane. Als sie für ein Projekt mit einem renommierten Tierpark nach Graz reisen soll, zögert sie nicht lange. Doch Graz, das ist auch ihre Heimatstadt, das ist die Wohnung ihres abwesenden und plötzlich erkrankten Vaters …

Foto: © Charlotte Krusche

Joshua Groß, 1989 in Grünsberg geboren, studierte Politikwissenschaft, Ökonomie und Ethik der Textkulturen. Er wurde u.a. mit dem Anna Seghers-Preis 2019 und dem Hölderlin Förderpreis 2021 ausgezeichnet. Zuletzt erschienen „Flexen in Miami“ und „Entkommen“. Sein neuer Roman „Prana Extrem“ ist ein Versuch, die sich überstürzend verändernde Welt vielschichtig abzubilden. Riesenlibellen, Chupa Chups, ein gestohlener Meteorit in einem psychedelischen, immer heißer werdenden Tiroler Sommer: Auf der Bergiselschanze in der Tiroler Wintersportmetropole Innsbruck lernen der Erzähler Joshua und seine Partnerin Lisa im Frühsommer das sechzehnjährige Skisprungtalent Michael Stiening und dessen ältere Schwester Johanna kennen. Als sie in die Ferienwohnung im Haus der Geschwister einziehen, beginnt für alle eine Reise der Selbstwerdung.

Foto: © Sebastian Lock

Hat Design, Animation und Verbale Kommunikation an der TH Nürnberg studiert und schreibt konkrete Poesie, Drehbücher und Kürzestdramen für Radio und Print. Außerdem ist er eine Hälfte des Podcasts „Eisenbart & Meisendraht“, dem Magazin für Eigenart auf Radio Z, wo er jeden Monat zwei Stunden regionale und überregionale Untergrundliteratur moderiert.

MUSIKALISCHE BEGLEITUNG

Foto: © Andrea Holzner

Zwischen heiter und wolkig entsteht mit Kontrabass und Stimme – inspiriert von alten Haudegen und (un)bekannten Größen – ein charmantes Zweimenschorchester. Zu easy für den Jazz, zu indie für den Pop! Der Genre-Schublade ausweichend serviert das Orchester aus nur zwei Zutaten verschiedene Gänge zwischen Garage Jazz, Smooth Blues und Pop Noir. Sanft tanzt eine Stimme um die holzigen Tiefen des Kontrabass. Mal luftig leicht, mal drückend warm, manchmal experimentell, immer lo-fi. Das schwingt und swingt beschwingt, bis zum ekstatischen Fingerschnipsen und Zehenwackeln.

IN UMSTÄNDEN | 01.10., 18:00-19:30 Uhr

Foto: © Martyna Lind

Nora Burgard-Arp, geboren 1985, ist Schriftstellerin und Journalistin u.a. für ZEIT Online. Sie studierte Germanistik, Anglistik und Philosophie in Köln und Journalismus in Hamburg, wo sie heute mit ihrer Familie lebt. Besonders wichtig sind ihr die Themen Geschlechtergerechtigkeit und Mental Health. „Wir doch nicht“, ihr Debütroman, beschreibt den Alltag in einer Diktatur, in der Frauen zu Gebärmaschine degradieren werden. Hamburg, in der Zukunft. Die 37-jährige Mathilda beendet ihre ungewollte Schwangerschaft heimlich mit einem Kleiderbügel – obwohl auf Abtreibungen in Deutschland eine lebenslange Haftstrafe steht. Mit diesem drastischen Schritt beginnt Mathildas innere Rebellion gegen das Regime der SfDD (Sieg für Deutschland und die Deutschen). Doch dann entzünden sich ihre inneren Verletzungen …


Foto: © Julia Friese

Julia Friese lebt in Berlin und arbeitet als freie Kulturjournalistin. Ihre Kolumne „gedanken zum gegenwärtig*innen“ wurde 2021 mit dem International Music Journalism Award ausgezeichnet. Ihr literarisches Debüt „MTTR“ erzählt von den Auswirkungen deutscher Nachkriegserziehung und der Unfähigkeit der Babyboomer, Gefühle zu zeigen. Jeder Dialog ist eine Boshaftigkeit. Ein Test im Büro bringt die Gewissheit: Teresa Borsig ist schwanger. Von der Idee einer Familie fühlt sie sich gleichzeitig angezogen und abgestoßen. Da sind die Erinnerungen an ihre Kindheit, an Distanz, Disziplin und Schläge. In der Abtreibungsklinik von den Schwestern zum Schlucken der Tablette gedrängt, geht Teresa in den Widerstand: Sie will doch Mutter werden. Nein, Mama will sie werden. Kann man geben, was einem selber fehlt?

Foto: © Michele Aflatoon

Daniela Kolland, geboren 1999 in Treuchtlingen im Altmühltal. Liest und schreibt seit 2005 und arbeitet seit 2020 als Buchhändlerin. Studiert im zweiten Leben Rechtswissenschaften in Erlangen und Wien.

MUSIKALISCHE BEGLEITUNG

Foto: © Johanna Moll

Johanna Moll, geboren in Finsterwalde (Brandenburg), freischaffend seit 2004, lebt in Erlangen, seit 2003 eigene Lieder mit Klavier und Akkordeon. Verschiedene Preise und Nominierungen im Bereich Liedermacherei und Musikkabarett, seit einigen Jahren auch als zertifizierte Erzählerin tätig sowie im Bereich Schauspiel und Kindertheater.

ANDERE WELTEN | 01.10., 18:00-19:30 Uhr

Foto: © Rudi Nuss

Rudi Nuss, geboren 1994, lebt als freier Autor in Berlin. Seine Texte handeln von den vielen Schichten aus Virtualität, in denen man sich verlieren kann. Beim 24. open mike erhielt er den taz-Publikumspreis und 2020 das Literaturstipendium des Berliner Senats. Sein Debüt „Die Realität kommt“ ist ein zutiefst gegenwärtiger Roman, der von der Digitalisierung noch jeden Gefühls erzählt. Längst sind virtuelle Welten genauso real wie die Lebenswelten virtuell. Conny lebt in einer kleinen Küstenstadt, in der sie mit ihren Freunden Nikita und Wolfgang aus angeschwemmtem Müll Drogen destilliert. In der einst marktmächtigsten VR namens Avalon, die nicht mehr gewartet wird, lernt sie den großen Vogel Marlo kennen. Zusammen mit ihren Freunden machen sie sich auf, um nach der letzten Kopie der sowjetischen Utopie-VR Arkadi 3 zu suchen …

 

Foto: © Leona Stahlmann

Leona Stahlmann, geboren 1988, lebt als Schriftstellerin und Drehbuchautorin am Staffelsee. Für ihre literarischen Arbeiten wurde sie u.a. mit dem Wortmeldungen Förderpreis 2019 ausgezeichnet. Ihr viel beachteter erster Roman „Der Defekt“ erschien 2020, 2022 folgte „Diese ganzen belanglosen Wunder“, ein schillernder Roman über die Sehnsucht nach Natur und lebensrettende Wahlverwandtschaften. Auf einer stillgelegten alten Saline lebt Zeno mit seiner Mutter Leda. Ab und an steigt der Fluss ins Haus, die Vögel werden immer weniger. Als Leda dem Jungen nicht länger beim Verlieren seiner Welt zusehen kann, verschwindet sie. Über die verschlungenen Wege einer App lernt Zeno Katt kennen, die auf der Flucht vor dem Ende einer Liebe ist. Bald zieht es auch andere, dem Großstadtleben am Rande der Apokalypse müde Menschen in die karge, schöne Marschlandschaft.

Foto: © Johanna Stuber

Johanna Stuber studierte Germanistik und arbeitet als freiberufliche Theater- und Tanzpädagogin. Als Mitinhaberin des Kaskadenverlags und Liebhaberin von Büchern aller Genres, die sie ohne Pause verschlingt (Rekord: 10 Bücher in 1 Woche), als Hüterin der abstrusesten WG-Stories und erfahrene WG-Feier-Initiatorin, freut sie sich, mit euch diese literarische Party erleben zu dürfen.

MUSIKALISCHE BEGLEITUNG

Foto: © Alex Reibrich

Geboren und aufgewachsen in Inverness, in den vielgepriesenen Schottischen Highlands, hat Singer-Songwriter James Mackenzie inzwischen eine neue Heimat in Nürnberg gefunden. Sein Stil bespielt die Saiten der Herzen dank seiner fast schon schmerzhaft ehrlichen Lyrics und herzzerreißenden Refrains, alles garniert mit Ohrwurm-Melodien. Bei Solo-Performances zieht er das Publikum mit Leichtigkeit in seinen Bann, voller Leidenschaft und Ehrlichkeit, wie sein Debut-Album „The Honeymoon“ erfolgreich demonstriert. Das Publikum erwartet eine Mischung verschiedener Gefühle, wenn James Ambient-Effekte mit sowohl elektrischer Gitarre als auch Akustikgitarre kombiniert und diese mit herzerwärmendem und kraftvollem Gesang belgleitet.

 

PRIME TIME | 01.10., 20:00-21:30 Uhr

Foto: © Robert Marcus Klump (Piper Verlag)

Heinrich Steinfest, geboren 1961, lebte in Albury, Wien und Stuttgart. Der erklärte Nesthocker wurde bereits mehrfach mit dem Deutschen Krimipreis ausgezeichnet, erhielt 2009 den Heimito-von-Doderer-Literaturpreis und war zweimal für den Deutschen Buchpreis nominiert. 2016 folgte der Bayerische Buchpreis. In seinem neuen Roman „Der betrunkene Berg“ geht es bis auf 1765 Meter Höhe. Im Eis der Alpen rettet Katharina einen dünn bekleideten, selbstmörderischen Fremden, der sich weder an seinen Namen noch an seine Vergangenheit erinnern kann. Sie bietet ihm Unterschlupf in ihrer Buchhandlung, die nun, im November, geschlossen bleibt. Die beiden lesen zusammen, er kocht für sie, und Stück für Stück beginnt er sich zu erinnern. Heinrich Steinfest ergründet die Wege, die uns Zufall und Schicksal einschlagen lassen. Und stellt die Frage, was mit uns geschieht, wenn eine böse Tat das Leben in eine andere Richtung lenkt …

Foto: © Sebastian Lock

Hat Design, Animation und Verbale Kommunikation an der TH Nürnberg studiert und schreibt konkrete Poesie, Drehbücher und Kürzestdramen für Radio und Print. Außerdem ist er eine Hälfte des Podcasts „Eisenbart & Meisendraht“, dem Magazin für Eigenart auf Radio Z, wo er jeden Monat zwei Stunden regionale und überregionale Untergrundliteratur moderiert.

Philip Krömer - book:ed

Foto: © Silviu Guiman

Philip Krömer (Kurator book:ed)

„Lesungen in Privaträumen, quasi Literatursalons für alle – das war die Idee, mit der wir 2019 in unsere Festivalplanung starteten. Und die uns trotz Corona-Absagen und Verschiebungen immer an book:ed festhalten ließ. Eine Gelegenheit, großartige Künstler:innen einmal zu sich nach Hause einzuladen, ein Hauskonzert gespielt zu bekommen oder ganz legal in fremden Wohnzimmern herumzusitzen und dem allerschönsten Zeitvertreib zu frönen: Etwas vorgelesen zu bekommen. Heuer soll es endlich wahr werden.“